Wie ihr wisst, haben wir mittlerweile einen kerngesunden, quietschvergnügten und aufgeweckten kleinen Quatschkopf zu Hause. Er zeigt uns jeden Tag die Welt mit seinen Augen und bringt uns mit seiner lustigen Art sooo zum Lachen dass der Bauch schon oft weh tut.
Aber bis hier her war es wirklich kein einfacher Weg! Aber er hat uns so viel Hoffnung zurück gebracht und das Kämpfen hat sich wirklich gelohnt!
Unser kleines Wunder - unser großes Glück - unser Regenbogenbaby
Du fragst dich was ein Regenbogenbaby ist? Die meisten haben diesen Begriff bestimmt schon mal gehört... Aber gleich wieder vergessen, weil sie damit nichts anfangen können. Wahrscheinlich betrifft es sie einfach nicht und sie mussten noch nie ein Baby gehen lassen. Ein Regenbogenbaby nennt man nämlich das Baby das lebend auf die Welt kommt nachdem es schon ein Geschwisterchen bei den Sternen hat. Warum? Ganz einfach... Weil der Regenbogen ein Zeichen der Hoffnung ist!
Als ich zum ersten Mal davon gelesen habe, habe ich Gänsehaut bekommen. Dieser Ausdruck hat mich einfach nicht mehr los gelassen. Ich finde ihn irgendwie sehr tröstlich und friedlich.
Im Jänner 2020 als ich noch unter Beobachtung stand und wir herausfinden wollten warum ich immer wieder ein Baby verliere, habe ich seeehr unerwartet positiv getestet! Den geplant war das wirklich nicht! Wir wollten doch zuerst alle Untersuchungsergebnisse abwarten, dass wir uns nicht schon wieder umsonst Hoffnungen machen. Doch es kommt, wie es kommt. Und wir haben uns für das Baby entschieden. "Einmal versuchen wirs noch! Wenn das wieder nicht klappt, dann bleiben wir eben alleine!" Ich konnte nicht mehr. Ich konnte mich nicht einmal richtig freuen weil die Angst alles andere so überschattet hat. Uns wurde sogar nahegelegt ob wir nicht abtreiben möchten weil man ja nicht weis wie es ausgehen würde und die Wahrscheinlichkeit dass es wieder abgeht doch sehr hoch war. Doch das war niemals eine Option für uns! Wenn dieses kleine Baby zu uns kommen möchte, dann sind wir bereit und wir werden es lieben wie noch nie ein Baby geliebt wurde!
Ich wurde so früh es eben ging in Frühkarenz geschickt und ich musste ungefähr alle zwei Wochen ins Krankenhaus zur Untersuchung. Die normalen Mutter-Kind-Untersuchungen hab ich bei meinem Frauenarzt gemacht. Ich war auch bei der Feindiagnostik, einfach um alle möglichen Risiken ausschließen zu können. Ich musste auch Tabletten nehmen die eine Schwangerschaftsvergiftung verhindern können. Auch wenn man bis heute nicht genau weis warum das alles damals passiert ist, irgendwas muss man ja machen um zu verhindern dass es wieder passiert. Rein körperlich war es eine sehr angenehme Schwangerschaft. Ja, mir war wirklich ständig übel und auch die ganze Schwangerschaft über aber, ich sagte mir immer wenn es nur das ist, gehts mir ja e gut! Aber wie es mir psychisch in dieser Schwangerschaft gegangen ist, kann ich nach wie vor nicht richtig in Worte fassen. Diese ständige Angst dass mir oder dem Baby etwas passiert war wirklich zermürbend.
Ich bin auch bei jedem zwicken das mir irgendwie komisch vorgekommen ist auch sofort ins Krankenhaus gefahren. Ich musste sogar einmal zur Beobachtung eine Nacht im Krankenhaus bleiben weil ich Blutungen hatte. Und genau einen Monat vor der Geburt hatte ich auch noch einen Parkunfall. Als ich mit dem Auto bei einer roten Ampel gestanden bin, hat mich einfach jemand übersehen und ist mir in die Fahrerseite rein gekracht. Auch hier sind wir natürlich sofort ins Krankenhaus gefahren. Und ich musst für 3 Tage bleiben. Auch wenn nichts passiert ist (außer dass ich gefühlt einen Puls von 500 hatte weil ich mich so erschrocken habe) war es den Ärzten einfach lieber wenn ich zur Beobachtung bleibe.
Und dann kam er... Der große Tag! Da ich einen Kaiserschnitt hatte, habe ich ja ganz genau gewusst wann mein Baby auf die Welt kommt. Also hat mich Manuel einen Tag früher ins Krankenhaus gebracht. Es war irgendwie ganz ein seltsames Gefühl von zu Hause wegzufahren im Wissen, wenn ich das nächste Mal komme, sind wir schon zu dritt.
Über den Kaiserschnitt selbst möchte ich einen eigenen Beitrag schreiben. Ich kann euch aber so viel sagen! Es war eine wunderschöne Geburt! Mein Mann durfte auch mit dabei sein - auch bei der OP selbst! Als ich in den Aufwachraum gekommen bin, hat Manuel mit unserem Raphael schon gewartet. Und im Hintergrund war ein Regenbogen zu sehen! Was für ein Zufall oder?
Die Hebamme hat mir unser kleines Wunder auf die Brust gelegt und ich kann euch sagen! Die Angst, die vielen Kontrollen, die vielen Heulausbrüche während der Schwangerschaft, die Panikattacken die zusätzlichen Aufenthalte im Krankenhaus all das war es für genau diesen Moment wert! Jetzt durfte ich ENDLICH unser gesundes Baby in den Armen halten. Diese Liebe und dieses Glück ist nicht in Worte zu fassen! Und der Begriff "Regenbogenbaby" ist wirklich so passend! Den unser Raphael hat uns bis heute schon so viel Hoffnung, Freude und Liebe gebracht! Und ich bin schon gespannt, was noch alles auf uns warten darf!
Ich kann wirklich jede SternenMama und jeden SternenPapa verstehen, die sagen sie wollen und sie können nicht mehr! Ich war selbst in dieser Lage! Aber, ich freue mich für jeden der den Mut findet zu kämpfen und es nochmals zu versuchen! Den wenn man dann von seinem kleinen Räuber angelächelt wird, heilt es ein kleines Stück weit das Herz.
Wie immer sehr berührend :-)